FUE-PROJEKT
Grenzüberschreitendes Monitoring- und Informationssystem für radioaktive Kontamination bei Naturrisiken
In allen zentralasiatischen Republiken befinden sich verschiedene aktive bzw. unsanierte Uran- und Seltenerd-Bergbaustandorte mit radioaktiven Bergbau- und Aufbereitungsabfällen (Tailings Ponds, Halden).
Diese Gebiete sind von einer starken Vulnerabilität für verschiedene Naturrisiken wie Hochwasser, Erdbeben und Erdrutsche bzw. Schlammlawinen geprägt. Es ist nachgewiesen, dass sich durch den Klimawandel sowohl die Intensität der Starkniederschläge und in deren Folge die Hochwasserereignisse als auch die Gletscherschmelze in den betroffenen Regionen Zentralasiens erhöhen werden. Daraus folgt eine weitere Verschärfung der zum Schadstoffaustrag aus bergbaulichen Rückständen beitragenden Ereignisse (Hochwasser, Landslides und Mudflows).
Zu den übergreifenden Risiken der Region zählen auch die ungleiche Verteilung von Wasserressourcen, institutionelle Herausforderungen (Reformdefizite), das Funktionieren der Rechtssysteme und die Verfügbarkeit von Mitteln und Strukturen für das Umweltmonitoring im Zusammenhang mit Naturrisiken und (insbesondere radioaktiven) bergbaulichen Abfällen. Grenzüberschreitende Umweltauswirkungen in multiethnischen Regionen wie beispielweise in kirgisisch-usbekischen Grenzregionen tragen zu latenten Spannungen zwischen Bevölkerungsgruppen und Staaten bei, die in der Vergangenheit bereits gewaltsam ausgebrochen sind.
Dieses Risiko kann und sollte mithilfe eines grenzüberschreitenden Umweltinformationssystems (UIS) reduziert werden, in welches zunächst Messdaten von Radionuklidanalysen einfließen, die mit an die landesspezifischen Bedingungen angepassten Probenahme- und Messverfahren bestimmt wurden.
Die WISUTEC beteiligt sich mit der Entwicklung eines geeignet strukturierten UIS an dem FuE-Projekt.
Das Projekt wird gefördert durch das CLIENT II Projekt des BMBF (FKZ 03G0879A)
Weitere Informationen finden Sie auf der Projektwebseite